Ich war gerade frische 18 Jahre alt, als mich meine ach so liebe Mutter vor die Tür setzte. Ich durfte gerade noch alle meine Sachen packen und schon stand ich alleine im Miami. Was sollte ich bloß tun? Klar, ich hätte zu meinem Vater gehen können, nur hatte ich absolute keine Idee, wo der gerade steckte, also ging ich erst einmal eine Weile am Strand lang -mit einem Koffer. Ich suchte mir ein billiges Hotel um erst einmal irgendwo unter zu kommen. Als ich dann eins fand, musste ich erst einmal meinen Kopf frei kriegen, weshalb ich mich umzog und zum Strand ging. Dort setzte ich mich an eine eher leere Bar und schaute auf das Meer hinaus. Ich versank in meinen Gedanken und schon hatte ich diese Erinnerung, die schon seit einigen Jahren immer wieder auf tauchen. Ich musste diese Erinnerungen los werden, also bestellte ich mir an der Bar erstmal was Hochprozentiges. Ich kippte es schnell hinter und es brannte in meinem Hals. Es tat so gut, denn langsam verblassten diese Erinnerungen wieder. Ich schaute mich kurz um und schaute, wer denn alles hier am Strand rum lummerte. Nach 5 Minuten, sah ich auch schon wie sich eine wunderschöne Brunette dem Strand näherte. Sie war anders als die anderen hier und dennoch kam sie sehr normal rüber. Sie war was besonderes, das wusste ich jetzt schon.

Ich war gerade 17 geworden als meine eltern mich erzählten das wir Miami bald verlassen würden. Sie würden noch ein Jahr warten biss ich fertig war mit meiner Schule und dann müsste ich mich von meinem geliebten Miami verabschieden. Ich konnte mich immer noch nicht damit abfinden auch wenn ich es schon seit einer Weile wusste... hier war ich geboren und aufgewachsen. Ich wollte nicht weg... hier waren meine Freunde und das hier war meine Heimat aber das interessierte meine Eltern wenig. Mein Vater wurde versetzte und wir würden in eine Kleinstadt ziehen... weit weg von hier. Diese Erkenntniss traf mich jeden Tag wie ein schlag ins Gesicht doch ich musste damit klar kommen. Am meisten würde ich dann Strand vermissen und meine Freunde. Ich seufzte leise und kam am Strand an. Hier war ich in letzter Zeit ziemlich oft, denn zu Hause wollte ich nicht sein. Meine Schuhe hatte ich in der Hand und trug ein creamfarbenes Kleid das im Wind ein bisschen flog. Meine Haare, die vom Wind in mein Gesicht gewirbelt wurden, strich ich mir zurück und sah mich etwas am Strand um. Es waren nicht viele Leute hier und die Sonne ging bald unter. An der Bar sah ich dann einen Jungen sitzen der mich direkt ansah. Ohne mir gedanken darüber zu machen erwiderte ich seinen Blick und lächelte leicht.

Als sie zu mir sah und mich anlächelte, schaute ich kurz auf mein Makramee Armband um mein Handgelenk und dann wieder zu ihr. Ich erwiderte ihr Lächeln und sah wie sie näher kam. Die Farbe ihres Kleides passte perfekt zu ihrem Teint. Wieso hatte ich sie hier noch nie gesehen? fragte ich mich in meinen Gedanken. Ich schaute kurz auf das Meer hinaus und sah den Sonnenuntergang, mir fiel auch auf, dass jetzt viel weniger Leute am Strand sind, als vorher. Wie die Zeit vergeht. Ich glaube ich werde Miami vermissen, wie blöd von mir, dass ich meine Ankunft in New York nicht mehr verschieben kann. Ich würde so gerne noch länger hier bleiben, aber nein, ich Idiot musste ja sagen, dass ich in 2 Tagen da bin. Ich schaute wieder zu diesem Mädchen, die jetzt viel näher an mir dran war, als vorher, und lächelte sie einladend an.

Ich lächelte ihn leicht an und sah dann eben auf das Meer hinaus. Die Sonne ging in orange-rot, über dem blauen Meer unter. Ich liebte diesen Anblick... genau wie diese Stadt. Lächelnd und im Moment einfach nur zufrieden lief ich weiter am Strand entlang und sah ab und an wieder zu dem Jungen an der Bar der auch ab und an zu mir sah. Ich kam ihm dann auch immer näher und sah dann sein einladendes Lächeln, worauf hin ich nochmal kurz lächelte und dann zu ihm ging. "Hallo" sagte ich freundlich und lächelte den fremden Jungen mir gegenüber an, der mir aber trotzdem sofort sympatisch war.

Auch sie sah ab und zu zu diesem wunderschönen Sonnenuntergang. Die Farben spielten wahrhaftig mit einander und es sah einfach nur wunderschön aus. Als ich dann sah wie sie zu mir kam, wurde mir leicht warm und als sie zu mir dann Hallo sagte und ich ihre süße Stimme hörte, lächelte ich sie an. "Hey." sagte ich ebenfalls höflich. Ich schob den Hocker neben mir ein bisschen weiter vor und klopfte auf ihn drauf und sah dann wieder zu ihr. "Magst du dich setzten?" Wie ich hoffte, dass sie ja sagen würden. Sie würde mir einen meiner letzten Tage hier in Miami definitiv versüßen.

Ich war dann such bei dem jungen Mann und sah ihn süß lächelnd an. Als er ebenfalls Lächelte und mich mit einem 'Hey' begrüßte, sah ich ihm in die Augen und strich lächelnd mein Haar zurück. Dann sah ich zu dem Hocker und nickte leicht bei seinen Worten. "Gerne" erwiderte ich und setzte mich dann auf den Hocker. Ich fand ihn jetzt schon nett, obwohl ich noch nicht einmal seinen Namen kannte. "Ich bim Amber" stellte ich mich dann vor und reichte ihm meine Hand. Das Wetter war noch immer wundervoll, wie immer eigentlich und auch wenn die Sonne langsam unter ging, wollte ich noch nicht gehen. Mir war es egal ob meine Eltern sich Sorgen machen würden oder nicht.

Als sie sich vorstellte und mir die Hand reichte lächelte ich sie immer noch an. Amber, was für ein toller Name für so ein tolles Mädchen. Ich reichte ihr auch meine Hand und sagte "Freut mich sehr dich kennen zu lernen." ich nahm meine Hand wieder zurück und sagte "Ich bin Chris." und lächelte sie wieder einmal an. Sie war mir echt total sympathisch und das obwohl ich sie noch gar nicht richtig kannte. Ich schaute kurz zu der mittlerweile fast versunkenen Sonnen und schaute dann wieder zu Amber. "Alsoooo.. Was macht eine so wunderschöne Frau wie du 'so spät' alleine hier draußen am Meer?" Ich setzte keine Anführungszeichen um das so spät, da ich dachte, dass sie das verstehen würde, denn immer hin war es noch gar nicht so spät. Ich hoffte auch, dass es sie nicht störte, dass ich sie wunderschön genannt habe. Irgendwas war anders an diesem Mädchen. Mir fiel es sonst eher schwer mich mit fremden Leuten zu unterhalten, aber bei ihr hatte ich das Gefühl, dass ich ihr in allen Sachen vertrauen konnte. Und hoffentlich war das nicht nur Einbildung..

Ich erwiderte sein Lächeln noch immer und schüttelte dann auch seine Hand als er mir diese eingegen reichte. "Freut mich ebenfalls... Chris" erwiderteich auf seine Worte und nahm meine Hand dann auch wieder zu mir. Noch immer hatte ich ein sanftes Lächeln auf meinen Lippen und sah ihm weiter in die Augen. Chris schien sehr nett zu sein und irgendwie war ich auch echt froh ihm begegnet zu sein. So war ich nicht alleine und ich war mir sicher das er mir den Abend versüßen würde... tat er schon jetzt. Als er wieder auf das Meer und zum Sonnenuntergang sah der fast vorbei war, sah ich ebenfalls kurz zur Sonne und dann wieder zu ihm. Als er das dann sagte und meinte ich sei wunderschön, lächelte ich leicht verlegen und wurde auch leicht rot. Es war echt schön soetwas von ihm zu hören. "Ich genieße das Wetter und den Sonnenuntergang... und du?" erwiderte ich auf seine Worte hin verstand was er mit 'so spät' meinte. Es wurde ja auch langsam spät und ich war mir sicher das sich meine Eltern schon jetzt Sorgen machten. Mir kam es geraxe echt so vor als würde ich ihn schon länger kennen und als könnte ich ihm alles anvertrauen... und er genau so mir.

Als sie rot wurde wegen meinen Worten schmunzelte ich kurz. Als sie mich fragte, wieso ich hier sei musste ich kurz überlegen. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Konnte ich ihr vertrauen? Jemandem zu vertrauen viel mir so schwer, aber ich sollte auf mein Herz hören und das sagt mir, dass ich ihr zu 100% vertrauen konnte. Ich atmete kurz tief ein und wieder aus und schaute sie dann leicht lächelnd an. "Meine Mum hat mich heute morgen vor die Tür gesetzt und ich wusste nicht wohin ich gehen sollte." Ich schaute kurz zu der mittlerweile verschwundenen Sonne und dann wieder zu Amber. "Ich hab mir so ein billig Hotel gemietet für eine Nacht." sagte ich ihr dann und lachte kurz sanft. "Ich muss in 2 Tagen nach New York und wollte deshalb noch einmal die Schönheit Miamis genießen." erzählte ich ihr ehrlich.

Ich sah ihn leicht fragend an und bemerkte sein zögern. Ich wartete einfach ab... wir kannten uns kaum und er musste es mir ja nicht erzählen obwohl ich ihm sehr gerne zuhören würde. Er konnte mir vertrauen und ich würde ihn wegen gar nichts das er mir erzählte verurteilen oder gehen. Ich lächelte ihn dann leicht aufmunternd an und strich meine Haare nach hinten. Als er dann auch anfing mir zu erzählen was bei ihm los war nickte ich ab und zu leicht und strich mir meine Haare nach hinten. "Okay verstehe. Und warum hat sie dich raus geschmissen?" fragte ich dann etwas vorsichtig nach. Ich wusste ja nicht ob er es mir sagen wollte oder ob er bei diesem Thema empfindlich war.

Ich lachte kurz sanft und leise. Ich hatte das Gefühl, als ob ich Amber schon mein ganzes Leben lang kannte und ich ihr alles anvertrauen könnte, also zögerte ich nicht und erzählte es ihr. "Als mein Vater uns verließ stürzte ich so zu sagen ab. Ich hab das einfach nicht verkraftet, dass er uns einfach alleine ließ. Ich war damals 15 und konnte keine 3 Stunden ohne Alkohol verbringen." Ich lächelte sie kurz an und hoffte, dass sie nicht dachte, was ich denn für ein kranker Trinker wäre. "Und mit der Zeit wurde das halt alles nur noch schlimmer und sie hat es einfach nicht mehr mit mir ausgehalten." ich erzählte ihr alles, naja fast alles. Ich behielt meine Schwester geheim, denn eins ist klar. Wenn ich darüber reden sollte, würde alles was ich durchgemacht hab und sich langsam, aber auch nur ganz langsam verbessert hatte, wieder von vorne bei 0 los gehen. Und das konnte ich gerade echt nicht gebrauchen. Ich strich mir einmal durch meine Haare und lächelte sie dann leicht an.

Ich grinste leicht als ich sein Lachen vernahm das echt schön klang. Ich achtete aus einem mir unerklärlichen Grund immer auf solche Kleinigkeiten wie der Klang eines Lachen... in diesem Fall seines Lachens. Als ich dann auch nachfragte was genau passiert war und er ohne zu zögern anfing zu erzählen, lächelte ich automatisch wobei mein Lächeln bei seiner Erzählung etwas verblasste. Ich nickte leicht und sah ihm in die Augen. "Verstehe... ich hoffte das du dich wieder mit ihr verträgst... sie liebt dich und macht sich sicher nur Sorgen um dich" sagte ich dann und lächelte ihn leicht aufmunternd an. "Und warum gehst du nach New York? Ich würde Miami wohl nie freiwillig verlassen" meinte ich dann und schluckte bei dem Gedanken das ich es aber bald tun musste. Ich dachte nicht das er ein kranker Trinker war oder der gleiche. Wir hatten alle unsere Höhen und Tiefen und ich wäre wohl auch ziemlich fertig wenn meine Eltern sich trenne würden.

Zum Glück fragte sie nicht weiter nach. Als sie so erzählte sah ich was sie doch für ein atemberaubendes Lächeln sie doch hatte. "Na ja, meine Mum will trotz aller Schwierigkeiten auf mich aufpassen. Sie hat meinem Onkel bescheid gesagt. Sie wollte erst einmal, dass ich mich alleine durch kämpfe." ich lachte kurz "gut es sind nur 2 Tage, aber egal! Jedenfalls, solle ich ja zu ihm gehen, denn er ist echt verdammt hart, was Erziehungen betrifft. Und sie hofft, dass ich bei ihm ein besseres Verhalten lerne und weniger Trinke." Ich lächelte sie kurz an. "Was ist mit dir?" ich schaute sie leicht besorgt an, denn obwohl ich sie noch nicht einmal 5 Stunden kenne, wollte ich, dass es ihr gut geht. "Du hast vorhin kurz ziemlich traurig ausgesehen."

Ich verstand ihn ziemlich gut obwohl ich das nicht miterlebt hatte. Ich konnte verstehen das ihn das ziemlich mitgenommen hatte, auch wenn ich mir sicher war das er auch einen anderen Weg hätte gehen können, doch dafür war es jetzt es schon zu spät. "Ja... da bin ich mir sicher... sie wollte dir sicher nur zeigen wie es ist auf eigenen Füßen zu stehen" meinte ich dann und hörte seinen weiteren Worten zu. Leicht nickte ich und lächelte dann leicht. "Vielleicht tut es dir ja wirklich gut zu ihm zu gehen... und vielleicht wird es dir auch gut tun aus Miami raus zu kommen" fügte ich dann hinzu und strich mir mein leicht gelocktes Haar nach hinten, da der Wind es mir ins Gesicht geweht hatte und es mir störte. Als er mich das dann fragte lächelte ich ihn wieder leicht an und sah ihm wieder in die Augen. "Ach ich musste nur dran denken, dass ich auch bald aus Miami wegziehen werde. Also mit meinen Eltern und ich bin nicht für diesen Umzug" meinte ich dann und sah Chris weiter in die Augen. Ich fand es süß das er sich um mich sorgte obwohl wir uns noch nicht sehr lange kannten.

"Du musst auch weg?" Die arme. Ich merkte ihr sehr deutlich an, dass sie überhaupt nicht von hier weg ziehen wollte. Ich meine, warum denn auch? Hier hat man alles, tolles Wetter, den wunderbaren Strand, jede Menge Shopping Möglichkeiten, alle möglichen Freizeitangebote, einfach alles. In dem Moment wurde mir erst einmal klar, dass ich auch hier weg gehen musste und ich das hier alles definitiv schrecklich vermissen werde. "Aber ich denke und hoffe doch mal, dass deine Eltern aus einem guten Grund hier weg ziehen. Schließlich fällt es dir ziemlich schwer Abschied zu nehmen." Ich kannte sie noch nicht lange genug, dennoch merkte ich ihr einige Dinge an und wusste, dass es ihr sehr schwer fallen wird.