In seinem Zimmer, schloß er die Tür hinter sich und blickte mit einem überaus besorgtem Gesichtsausdruck zu seiner besten Freundin. An diesem Status hatte sich für ihn einfach nichts verändert. Wieso sollte es das auch? Wahre Freundschaft hatte nichts damit zu tun ob man voneinander hörte oder sich sah. Sondern da zu sein wenn der andere es braucht. Und allem Anschein brauchte sie ihn gerade. "Also? Was ist passiert? Und rede nicht um den heißen Brei herum"

Wir kamen in seinem Zimmer an, erst mal blieb ich stumm und sah mich um. Danach setzte ich mich auf sein Bett und blickte zu ihm hoch. Auf sein was los ist ging ich nicht mehr weiter ein, denn obwohl er mein Bester Freund war das könnte ich ihn niemals erzählen. "Ich bin hier..." ich atmete einmal tief ein "weil Liam mir nicht antwortet, ich Heute noch keine bleibe habe und du der einzige bist den ich hier noch kenne..." ich wollte bei der kälte nicht riskieren im Auto zu erfrieren, deshalb war ich in dem Thema erlich.

Sich neben sie setzend, sah er sie weiterhin an. Dass sie nicht reden wollte merkte er. Ein Unmensch war er nicht. Aber hinterfragen würde er es so oder so. "Aha" war dennoch nur seine Antwort auf das was sie sagte. "Und den Grund willst du mir nicht verraten. Ich bin mir nicht sicher ob ich da Bock drauf hab, du meldest dich nicht tauchst auf, dir geht es scheiße und willst hier schlafen. Von jetzt auf gleich?" die Augenbraue hob er in die Höhe. Niemals würd er sie wegschicken. Aber aussprechen musste einfach sein. Er war immer direkt und sagte was er dachte. Das war besser als zu Schweigen. Zumindest in seinen Augen.

"Maiko es gibt keinen Grund weshalb ich hier bin außer das Studium..." es war ein Grund, aber niemals der Hauptgrund. Ich konnte es ihn einfach nicht erzählen, es war schon groß in den New Yorker Nachrichten das reichte mehr als aus. "Ich konnte mich nicht mehr bei dir melden.." die letzte Nachricht an ihn war das ich mit meinem nun Ex Zusammen gekommen war. Dann löschte er Maikos Nummer weil er eifersüchtig war, nur weil ich mich mit Maiko gut verstand. Es tat mir auch leid das ich mich nicht bei ihn gemeldet hatte, aber es ging einfach nicht. Zum Thema Liebe macht Blind, ich wusste nie wie Maiko auf die Beschreibung von meinen Ex damals reagiert hatte. "Ich wär ja zu Liam gegangen aber er meldet sich nicht" ich wurde ganz leise, scheinbar wollte er mich nicht hier haben. Deshalb stand ich wieder auf "ich glaub ich sollte gehen, es war wohl keine so gute Idee her zu kommen" murmelte ich und sah auf den Boden.

Die Nachrichten bekam er ja nicht mit. Überhaupt war er immer der Letzte der was erfuhr. Für sie nur zum Vorteil. "Du konntest nicht? Einfach so?" den Kopf schüttelte der junge Mann. Besonders als sie meinte sie solle besser gehen. Langsam stand er auf und trat hinter sie. Irgendwo musste doch das Mädchen verborgen sein, was er mal kannte. Aber dieses was vor ihm stand war es nicht mehr. Das war eine beängstigende Erkenntnis. Seine Arme schlang er von hinten um ihren zierlichen Körper und legte das Kinn auf ihre Schulter. "Es ist Kalt draußen, du hast nichts wo du hin kannst. Meinst du ich lass dich raus?" ein leises Seufzen kam über seine Lippen. "Ich dachte du magst mich nicht mehr" eigentlich wollte er das gar nicht sagen. Das kam einfach so über seine Lippen.

"Nein ich konnte es nicht mehr, deine Nummer war eines Morgens weg..." es war wirklich so, nur das ich halt wusste wer es war. Das er seine Arme so um mich schlang brachte fast meine Fassade zum brechen. Ich ließ eigentlich Niemanden mehr an mich heran, weder mich anfassen, noch so seine Arme um mich zu legen. Ich versuchte standhaft zu bleiben aber das er sagte das er dachte das ich ihn nicht mehr mag gab mir den rest. Meine Augen wurden glasig, jedoch unterdrückte ich zwanghaft meine Tränen. "Maiko, ich mochte dich immer schon sehr und daran wird sich nie etwas ändern" hauchte ich mit einer zerbrechlichen Stimme. Ich mochte ihn zu sehr das war das Problem, mein Ex dachte deshalb das ich was von Maiko wollen würde. Aber das würde ich wahrscheinlich niemals in betracht ziehen. Dafür hatte ich zu sehr Angst vor Gefühle.

"Meine Nummer war weg? Das ist doch Absurd" Maiko runzelte seine Stirn. Das ist bisher die schlechteste Ausrede die er gehört hatte. Es sei denn sie hatte ihr Handy verloren. Aber sie sagte ja nur die Nummer war weg. Irgendwas war im Busch und das machte die Sache nicht gerade einfacher. Allein der Klang ihrer Stimme war etwas, was er nicht leiden konnte. Er hasste es wenn es den Menschen, die er mochte schlecht ging. "Dann rede mit mir, Mel" bat er flüsternd, die Verzweiflung die er gerade spürte war seinen Worten anzuhören. Und sie los zu lassen, darüber dachte er nicht nach. Ohnehin war sie eine der wenigen, mit der er so umging. Zumindest was Mädchen betraf. Aber das wusste niemand. Nicht einmal seine Schwester. "Ich mach mir echt Sorgen wenn du so bist" murmelte er vor sich hin und schloss seine Augen, den Kopf vergrub er leicht in ihrem braunen Haar und atmete ihren Duft ein. Er hatte sie vermisst. Sehr vermisst. Und das Wiedersehen hatte er sich anders vorgestellt.

"Ich wünschte ich könnte es dir erzählen... wirklich..." flüsterte ich, dabei lief mir eine Träne über dir Wange. Meine Arme schlang ich um seine und genoss es gerade wieder halt zu spüren. "Ich habe Angst wie du reagierst wenn ich es dir sage..." ich glaubte fest daran das er mich nie wieder so wie immer angucken würde wenn ich es ihn erzählen würde. Für einen Moment schloss ich meine Augen, was ein Fehler war. Denn seine Nähe brachte mich zu einen meiner Typischen Angstanfällen wenn mir Jemand zu nah kam. Ich versuchte dagegen an zu kämpfen aber mein ganzer Körper fing an zu zittern. Seine nähe tat mir gut, aber sie erinnerten mich an das was geschah. Ich wollte es verdrängen, aber immer wenn ich mich so wohl fühlte kamen die Erinnerungen wieder hoch.

"Wie lange kennst du mich? Ich habe dich niemals verurteilt oder als schlecht angesehen" antwortete er ihr und spürte wie ihr Körper zu zittern began. "Ist es so schlimm?" ihre Angstanfälle kannte er so nicht. Es gab wohl einiges, was sie gut versteckte. Aber welcher Mensch tat es nicht? Seine Arme von ihr gelöst, legte er die Hände auf ihre Schultern und schob sie zum Bett. "Setz dich erstmal wieder hin, ok? Und hab keine Angst mir irgendwas zu erzählen. Du weißt doch, wahre Freunde sitzen im Knast neben dir und sagen: Geil lass nochmal machen" ob dieser Spruch allerdings helfen konnte war fraglich. Er selber setzte sich im Schneidersitz auf sein Bett und blickte zu ihr. "Es gibt auch Dinge vor denen ich Angst habe, wie Leute reagieren"

"Maiko... ich habe auch niemals so etwas angerichtet seit dem wir uns kennen..." ich schmunzelte. Dann saß ich auch schon wieder auf dem Bett, meine Beine zog ich an meinen Körper heran. Ich war froh das er mich los ließ, denn gerade hatte ich wieder das Bild von dem Feuer vor den Augen. Wo mein Ex vor mir stand und mir gedroht hatte, ich hab das Feuer ausgelöst. Deswegen musste ich auch da weg, er sollte mich nicht verfolgen können und sich rächen. "Ich habe vor allem Angst das Liam es heraus findet, ich will nicht das er mich genau so wie meinen Vater hasst" ich schlang meine Arme fest um meine Beine und sah ihn mit einem nachdenklichen Blick an.

Die Stirn in Falten gezogen verstand der junge Mann natürlich nichts. "Mel, wie soll ich dir helfen, wenn du nicht mit mir redest? Dass dich was belastet merk ich" ein Seufzen war nicht zu verhindern. Sein Blick ruhte auf seiner besten Freundin. "So schlimm?" er konnte sich das nicht vorstellen. Zumindest nicht, dass sie etwas tun könnte was das auslösen könnte. Hass ist ein Gefühl, welches nicht von ungefähr kommt. Und dazu bedarf es wohl sehr viel um dieses auszulösen. Seinen Blick nahm er von ihr und sah auf die gegenüberliegende Wand. Zwingen kann er sie bekanntlich nicht dazu. Entweder sie tat es von sich aus oder eben nicht. Auch wenn es ihn wurmte hatte er ja nicht mal das Recht es aus ihr _raus zu prügeln_

Ich wusste einfach das ich Maiko vertrauen konnte, es war auch an der Zeit das ich mit Jemanden darüber redete. Denn wenn ich es weiter in mich hinein fraß würde ich daran nur noch Kaputt gehen. "In New York ist die Bar von den Eltern meines Ex-Freundes abgebrannt" fing ich an, damit er wusste worum es geht. "An dem Tag habe ich heraus gefunden das er neben mir bestimmt Sechs andere hatte mit denen er auf Beziehung machte..." mein Blick ging von ihn weg auf meine Hände, die Nervös mit einander spielten. "Ich war an dem Tag mit ihm in der Bar und wollte mit ihn Schluss machen.." ich schluckte einmal laut "dann griff er mich fest das ein höllischer schmerz durch meinen Körper ging..." meine Hände verkrampften sich "ich griff nach einer Kerze..." ich fing an zu weinen. Allein schon es aus zu sprechen was schlimm genug, ich hatte ihn seit dem nie wieder gesehen. Er lag im Krankenhaus als ich gang "...ich rannte nur noch zwischen die Flammen nach draußen" nun verstummte ich vollkommen und sah geschockt in die leere.

Komischerweise fand Maiko die Tatsache viel schlimmer, dass der Typ gleichzeitig 7 Frauen hatte. Das war in seinen Augen ein Zeichen dafür, dass sie an ein komplett skrupelloses Arschloch geraten ist. Als sie zum Punkt kam mit der Kerze verstand er langsam was passiert ist, allerdings schätzte er gerade Mel nicht so ein, dass sie extra eine Bar abfackelte. "Mel..." das machte ihn eher sprachlos. Und die Tatsache, dass sie weinte machte es nicht besser. Näher zu ihr gerückt, nahm er sie wieder in seine Arme und strich durch ihr Haar, ob sie es nun wollte oder nicht war ihm dabei egal. "Baby du hast nichts getan wofür man dich hassen muss, der Kerl hat nichts anderes verdient" die Frage ob sie ihn wenigstens liegen ließ schenkte er sich. Das würde sicher nur Makaber rüber kommen. Er an ihrer Stelle hätte den Typ verbrennen lassen. Aber Maiko ging eh anders mit solchen Dingen um.

Ich versteckte mein Gesicht an seiner Brust "er hat deine Nummer gelöscht, weil er nicht wollte das ich Gefühle zu dir aufbaue meinte er" gerade war ich froh das er da war. Ich wüsste nicht was ich ohne ihn machen würde, jedoch teilte ich nicht den Gedanken mit ihn das er da hätte sterben sollen. "Ich hatte ihn fast umgebracht, wenn der Alarm nicht angegangen wäre dann wär er Tod... das hätte ich mir niemals verzeihen können... egal wer er ist" schlurzte ich und legte eine Hand an seine Brust, mit meinen Fingern griff ich mich an seinem Oberteil fest.