![]() |
|

Nachdem sie frisch zurück in die Stadt gezogen war, hatte sie sich ein Loft gemietet und nun konnte ihr Leben wieder voll durchstarten. Sie hatte sich das letzte Jahr eine Auszeit genommen, war durch Italien und Frankreich gereist um heraus zu finden wer sie eigentlich war und was sie im Leben erreichen wollte, doch nun fand sie es an der Zeit nach Hause zurück zu kehren.
Den ganzen Tag hatte sie damit verbracht in ihrem neuen Zuhause die Kisten und Kartons auszupacken, die Wohnung gemütlich einzurichten und einfach anzukommen. Doch dann wurde es Zeit das sie losging, denn ihr Nebenjob verlangte nach ihr. Durch Zufall hatte sie diesen ergattern können und jobbte nun neben dem Studium in einem kleinen Café. Das würde sicherlich Spaß machen, da war sie sich sicher.
Schnell machte sie sich hübsch, zog sich eine Jeans, ein T-Shirt und einen Blazer an und verließ dann das Haus in Richtung des Cafés. Gut gelaunt kam sie dort an, wurde auch direkt von dem Chef in Empfang genommen und begrüßt. Er zeigte ihr alles, reichte ihr eine Schürze undverabschiedete sich dann auch schon wieder, da er zu einem Termin musste. Auf seine Anweisung hin, ging sie hinter die Theke zu ihrem neuen Kollegen, der sie heute einarbeiten sollte, doch noch konnte sie ihn nicht erkennen, da er mit dem Rücken zu ihr stand. Zaghaft und leicht schüchtern räusperte sie sich und wartete geduldig. "Hey."

Auch wenn die Vorlesungen noch so langweilig und auf gewisse Art und Weise anstregend waren, so rief die Arbeit, eine willkommene Abwechslung. Gerade weil es kein Großkonzern a la McDonalds oder so war, nein es war ein kleines gemütliches Cafe. Eines der postiven Dinge dort, man hatte Zeit für seine Kunden, man kannte sie und konnte es sich auch erlauben einen kleinen Plausch mit ihnen zu halten. Denn nach einer Zeit kannte man die Stammkundschaft die Tag für Tag den Weg in ihr Lieblingscafe fanden.
Aber heute wurde es noch etwas interessanter, denn er hatte vom Chef persönlich die Aufgabe bekommen die neue Mitarbeiterin einzuarbeiten. Und da diese geschafft hatte den Chef zu überzeugen, war es wohl keine die Chaos brachte, jemanden der einem nicht unnötig Arbeit machte, sondern sie einem abnahm. Nun stand er da und säuberte die Espressomaschine als er eine Stimme hinter der Theke vernahm die ihn freundlich begrüßte. Sofort setzte sich ein Lächeln auf seine Lippen und drehte sich daraufhin zu der neuen um. Als er diese erblickte zog er erstaunt eine Augenbraue nach oben und sein Lächeln wurde noch eine Idee breiter, denn er meinte sie zu kennen. Und um sich dabei sicher zu sein, nahm er seinen Mut zusammen und sprach sie gleich mit Namen an, denn selbst wenn er falsch liegen würde, würde er es spätestens zu diesem Zeitpunkt merken. "Hey! ... Emma?" fragte er und wartete.

Sie freute sich schon sehr auf den kleinen Nebenjob in dem Café, denn so konnte sie sich auch mal die Zeit nehmen um etwas sinnvolles zu tun und sie verdiente damit auch noch Geld, besser konnte es nicht sein. Motiviert kam sie nun in dem Café an, stellte sich dann zuerst bei dem Chef vor und wurde in alle wichtigen Dinge eingeweiht.
Gespannt wie ihr Kollege sein würde, war sie aber auch nervös und aufgeregt, denn es war das erste Mal für sie, das sie arbeitete, zumindest richtig. Früher hatte sie zwar auch schon nebenher gejobbt, doch war dies in der Agentur ihrer Mutter gewesen und somit kein richtiger Job in ihren Augen.
Langsam und mit der Schürze in den Händen trat sie dann hinter den Tresen, blieb jedoch erst einmal etwas auf Abstand, da sie dem jungen Mann nicht im Weg stehen wollte. Als sie ihn dann begrüßte und er sich zu ihr umdrehte, blieb ihr fast der Atem weg - es war Theodore. Sie kannte ihn von früher von der High School, doch damals hatten sie sich nicht einmal angesehen, geschweige denn mit einander gesprochen und jetzt stand er wie ein attraktiver Gott vor ihr. Auf seine Frage hin, ob sie Emma sei, nickte sie leicht und sah ihn noch immer leicht verwundert an. "Ja...ähm Theodore?" Ganz zaghaft und langsam tritt sie dann einen Schritt auf ihn zu.

Für ihn waren Nebenjobs eine harte Angelegenheit, denn sie mussten nicht nur Geld bringen, damit er sich das Studium finanzieren konnte, nein sie musste ihm auch Spaß machen. Im Gegensatz zu seinen Freunden die Zeitungen austrugen brauchte er eine eindeutig aufregendere Arbeit, die aber nicht zu sehr auf die Knochen ging. Denn auf dem Bau hatte er sich schon versucht und ist gnadenlos gescheitert. Auch wenn noch kein Profi vom Himmel gefallen war, so konnte man sich wahrlich Mühe geben ihm dort was beizubringen, aber fruchten würde es nicht. Auch wenn es nicht so war, dass er zwei linke Hände hatte, Möbel aufbauen und Co das konnte er. Sein Meisterstück war allerdings etwas anderes, er konnte mit Höchsleistung eine Schraube in die Wand diskutieren, kein Problem.
Nun stand die neue Mitarbeiterin bei ihm hinter der Theke und hielt sich etwas zurück, aber das er nicht falsch lag, zeigte ihre Reaktion. "Lange nicht mehr gesehen von der Schule bis jetzt" entgegnete er ihr freundlich. "Stimmt, stimmt ich bin Theodore, aber nenne mich doch Bitte Theo. Theodore nennen mich nur meine Eltern, wenn ich was ausgefressen habe" scherzte er und schwang das Küchentuch auf seine Schultern. Auch wenn die beiden in der Schule so gut wie nichts miteinander zu tun hatten, so musste es ja nicht weitergehen. Gerade jetzt wo sie miteinander arbeiten würden, daher gab er sich Mühe das Eis ein wenig zu brechen. "Und du bist unsere neue Mitarbeiterin. Dann einmal ein herzlich Willkommen in unserer kleinen beschaulichen Stube"

Dass der Nebenjob nicht nur Geld einbringen sollte, sondern auch Spaß machen würde, wäre die perfekte Kombination, doch wo fand man so etwas schon? Sie allerdings hatte nur gutes von dem Chef und auch von dem Café gehört, sodass sie es einfach versuchen musste, den Job zu erlangen und Bingo, sie hatte Glück. Nun durfte sie es nicht vermasseln, denn sie wollte es wirklich schaffen, immerhin hatte sie Träume, die sich irgendwann erfüllen lassen wollten.
Noch immer leicht verwirrt und auch überrascht schaut sie Theo an und vernimmt weiterhin seine Worte. Wie er allerdings das Küchentuch einfach locker lässig über seine Schulter wirft, lässt sie schon leicht schmunzeln, denn sie konnte nicht anders als zuzugeben das er sehr attraktiv war. Schon damals während der Schulzeit hatte sie für ihn geschwärmt, okay, welches Mädchen nicht, aber sie hatte ihn nie erreichen können. Damals hatten ihre Freundinnen behauptet das auch er sie toll fand, doch stimmte das? Sie hatte keine Ahnung. Wie würde es wohl nun werden mit ihm zu arbeiten? Bald würde sie es wohl herausfinden.
Sie trat noch einen Schritt weiter auf ihn zu, spielten dabei etwas nervös mit den Bändern der Schürze herum, die noch immer in ihren Händen lag. "Okay, freut mich irgendwie dich zu sehen, Theo..." Es war schön das er das Eis brechen wollte, denn es ging ihr dabei genauso. "Danke, ich hoffe ich stelle mich ganz gut an. Hast du vielleicht eine Aufgabe für mich oder kann ich dir helfen?"

Um beides zu verwirklichen war man hier im Cafe genau richtig, dass konnte er nach den zwei Jahren in denen er hier schon arbeitete sagen. Und Emma würde es nach einiger Zeit, wenn sie sich eingelebt hatte wohl auch so gehen. Denn jedem brach es das Herz wenn man den Job aus welchen Gründen auch immer, aufgeben musste. Denn alle die hier arbeiteten sahen sich meist nicht als Kollegen sondern als Familie und das zeigte man sich gerne. Die legendären privaten Grillfeten oder einfaches Bowlen und Co zeigten dies. Und die Kunden merkten natürlich auch das das Ambiente untereinander stimme, denn es kam auf die Kundschaft zurück.
Ja die gute alte Schulzeit, er wusste gar nicht mehr wer groß in seiner Klasse oder in der Nebenklasse war, denn er hatte sich darauf konzentriert einen guten Abschluss zu machen. Und das man mal ein Auge auf das ein oder andere Mädchen geworfen hatte, blieb natürlich nicht aus. Ausser man war ein Nerd oder total herzkalt. Auch wenn er keines von beidem war, so konnte er nicht auf die Frauenwelt zugehen, auch wenn er wusste das es nicht schwer werden würde, da er die ein oder andere Angebetete hatte. Doch fand er genau bei diesen das sie zu Eitel waren, sie jemanden brauchten mit dem man sich zeigen konnte. Ob Emma dies war und ist wusste er nicht, daher hielt er sich schon immer im Hintergrund. War dies der Auslöser weshalb er nun gerade Psychologie studierte? Wer wusste es schon? Und egal was er für Emma emfand, jetzt war die richtige Zeit um genau das herauzufinden. Ohne Druck im Nacken jemanden kennenzulernen machte doch viel mehr Spaß. "Freut mich auch dich zu sehen Emma!" sagte er und lächelte weiterhin freundlich. "Und das meine ich ernst. Denn die meisten haben nach der Schule Rosewood verlassen, auf in die große weite Welt und finden irgendwie den Weg hierher nicht mehr zurück. Etwas traurig meiner Meinung nach" setzte er fort. "Eine Aufgabe? Öhm joa, noch ist ja nichts los hier, wenn du magst kannst du auf die zwei Tafeln die heutigen Spezial Gerichte schreiben. Ihr Frauen habt da wohl die eindeutig schönere Schrift." scherzte er und hielt ihr die Karte von heute hin.
> *Herzhaftes Bio-Rinder-Rotweingulasch an Kartoffelstampf und kleinem Salat (6,80)*Couscous-Gemüse-Taler mit Avocado-Birnen-Dipp und lauwarmen Kartoffelsalat (6,50) *Kartoffelcrémesuppe mit frischer Kresse und Schmand (4,90), auf Wunsch mit Würstchen (5,80)<
"Die Spezial Gerichte sind unser tägliches Gadget hier im Cafe, jeden Tag was neues, leckeres, für bezahlbares Geld. Wird von den Kunden immer gut angenommen" erklärte er ihr.

Die positive Rückmeldung die sie bis jetzt über das Café, den Chef und die Mitarbeiter bekomme hatte, hatte sie auch dazu veranlasst, sich bei ihm vorzustellen und sich auf den Posten zu bewerben. Sie wollte einfach mit Menschen zu tun haben und nicht jeden Tag das Gleiche arbeiten, also konnte ein Job in der Gastronomie doch nur gut sein, auch die Arbeitszeiten waren in Ordnung, da das Café keinen Nachtdienst hatte, außer es war Wochenende und die Gäste blieben mal etwas länger sitzen, so zumindest wurde es ihr gesagt. Sie freute sich schon sehr auf den Job und war gespannt, dennoch blieb es nicht aus das sie auch nervös und aufgeregt war, was sicherlich verständlich war, doch nachdem sie Theo erblickt hatte, wurde ihr dies alles etwas genommen, denn immerhin kannte sie ihn bereits flüchtig von früher.
Gerne würde sie die Gedanken an die Schulzeit verdrängen, denn sie war nicht mehr das Mädchen von früher, sie war nicht mehr das Cheerleader-Girl, nein, sie war nun eine verantwortungsvolle junge Frau, die genau wusste was sie wollte und im Leben auch erreichen wollte. Das Jahr in Italien und Frankreich hatte stark dazu beigetragen, das musste sie zugeben.
Seine Worte ließen sie dann leicht lächeln, wobei sie sich eine Strähne aus dem Gesicht hinter das Ohr steckte. "Ich meine es auch ernst. Ich selbst war das letzte Jahr nicht in der Stadt, aber es ist doch einfach zu schön hier um wegzugehen, ich musste einfach nach Hause zurückkommen."
"Das klingt gut..." Lächelnd nimmt sie ihm die Speisekarte ab, nimmt das Stück Kreide das unter dem Tresen liegt und grinst ihn an, ehe sie sich umdreht und zu den beiden Aufstellern geht, um dort die Tagesgerichte anzuschreiben. Natürlich schreibt sie in ihrer schönsten Schrift, wobei sie hin und wieder zu Theo herüber lächelt. Das kann sie sich einfach nicht verkneifen, nachdem sie das erledigt hat, geht sie zu ihm zurück und lächelt abermals. Sie muss schon zugeben, das sie sich doch ganz gut in seiner Nähe fühlt und von Kälte war keine Spur bei ihnen.

Okay absolut Stressfrei ging es auch hier nicht zu, gerade im Sommer, wenn das Wetter sich von seiner absolut freundlichsten Seite zeigte. Aber das nahm man mit Freude hin, denn nicht nur die Kunden hatten Spaß nein auch die Mitarbeiter, auch wenn man dann die ein oder andere Überstunde ableistete. Doch diese machten sich hinterher auf dem Lohnstreifen bemerkbar, abgesehen vom Trinkgeld was gerne gegeben wurde. Daher war das Cafe eine Goldgrube und beneidenswert für alle die in anderen Etablissements arbeiteten und fast neidvoll zu uns hinüberblickten.
Die Schulzeit, eine Zeit die er sich nicht wirklich zurückwünschen würde, viele Dinge hätte er sich gerne erspart. Auch wenn das Leben als Student nicht viel anders war, doch hatte man mehr Entscheidungsfreiheit, man war auch weniger an die Leute gebunden die mit einem die Vorlesungen besuchten. Man brauchte keine Gemeinschaft in der man sich integrieren musste. Man schaffte es auch als Einzelgänger. Im allgemeinen zeigte sich das Studium als freundlich, fast menschlicher, auch wenn der Druck fast der gleiche war, nur mit einem anderen Ausmaß, einem der nicht so schwerwiegend war, zumindest empfand er das so.
Nun hörte er Emma aufmerksam zu und vernahm ihre Worte, dass auch sie für eine Zeit lang Rosewood verlassen hatte. Auf der einen Seite traurig, doch dieses Gefühl legte sich wieder als er die letzten Worte vernahm. "Aber, du bist zurückgekommen. Das unterscheidet dich von den restlichen 98% der Auswanderer. Das man die Welt erkunden, was anderes sehen möchte, kann ich ja voll und ganz nachvollziehen. Aber muss man gleich seine Heimat vergessen? Den Ort an dem man großgeworden ist?" sagte er und hielt kurz inne ehe er weitersprach. "Wohin hat es dich denn verschlagen wenn man fragen darf?" fragte er freundlich.
Als sie sich dann aufmachte die Tafeln in feinster Sonntagsschrift zu beschriften lächelte er leicht und natürlich entging ihm auch ihr Lächeln nicht. Kurz nachdem sie dann fertig war, gesellte sie sich wieder zu ihm und er überlegte was man in der ruhigen Zeit noch alles machen könnte. Denn die Zeit des Ansturmes auf das Cafe dauerte noch ein wenig. "Hast du schonmal gekellnert? Also im Bezug auf Essen servieren?" fragte er. Denn auch er hatte eine kleinen Schalk im Nacken und hatte eine Idee die lustig werden könnte, wenn er so an seine Anfangszeit zurückdachte.

Das es in einem Café auch mal stressig zuging konnte sie sich schon denken, besonders weil es hier sehr hübsch und gemütlich war, ebenso die Terrasse war ein Blickfang. Sie konnte sich das im Sommer schon sehr gut vorstellen, falls sie solange hier durchhalten würde, was sie natürlich hoffte, denn sie wollte sich nicht blamieren, erst recht nicht mehr da Theo nun ihr Kollege war.
Ihr Studium war noch relativ locker, sie konnte sich vieles selber einteilen und der Stoff der zu lernen war, hielt sich auch noch im Rahmen, vielleicht kam es aber auch auf den Studiengang an? Doch dachte sie das Eventmanagement anspruchsvoll ist, aber vielleicht kommt das auch noch auf sie zu. Sie ist ein Mensch der leicht lernt und dem es nicht schwer fällt auch viel zu lernen, das war ein großer Vorteil und erleichterte ihr das Studium gerade doch sehr, denn so konnte sie sich noch auf die anderen Dinge konzentieren, unter anderem gehörte es dazu, sich hier wieder einen Freundeskreis aufzubauen, denn von damals kannte sie keinen mehr oder hatte auch zu niemandem mehr Kontakt, was auch sehr traurig war, aber daran sah man einfach wer zu den wahren Freunden gehörte.
Das es ihn traurig stimmte das sie weg war, ahnte sie nicht, aber sie war wieder da und bei seinen Worten musste sie dann einfach etwas mehr lächeln, was ihre Augen auch erreichte, denn diese glitzerten leicht. "Ja ich konnte nicht mehr wegbleiben, dafür liebe ich meine Heimat einfach zu sehr. Natürlich darfst du, ich war in Italien und Frankreich, ich habe mir eine Auszeit genommen um heraus zu finden was ich will und was ich mir für mein Leben wünsche." Etwas fragend sieht sie ihn bei ihren Worten an, denn sie wusste nicht wie er darauf reagieren würde, vielleicht hieß das für ihn das sie faul herum reiste, wer wusste das schon?
Lächelnd geht sie zu ihm zurück hinter den Tresen, wobei sie ihn nicht aus den Augen lässt und noch immer betrachtet. Sie ist sehr glücklich darüber das gerade Theo ihr neuer Kollege ist. "Gekellnert schon, aber ich weiß nicht ob das profireif ist." Leise huscht ein Lachen über ihre Lippen und sie stellt sich direkt neben ihn, wobei sie ihn dann erneut anblickt und sie sich dieses Mal etwas näher sind. "Möchtest du es mir zeigen?"

Da überall aller Anfang schwer war, würde sich keiner seiner Kollegen oder er selbst über andere lustig machen, ob es nun Emma oder wer anders wäre. Gerade wenn es Neueinsteiger waren, denn diese brachten wieder ein wenig Schwung ins Ganze. Und die Sache das noch kein Meister vom Himmel gefallen war, wurde ja schon kurz angeschnitten. Von daher brauchte sie sich keine Sorgen machen sich zu blamieren und selbst wenn etwas schief gehen sollte, nicht den Humor verlieren.
Sein Studium im ganzen, vom Lernen abgesehen war für ihn gut machbar, das einzige was in Stress ausartete waren die Praktikas die er ableisten musste. Denn man musste sich immer wieder aufs neue bewerben und darauf hoffen das man genommen wurde. Denn ohne diese Praktikas konnte er noch so gute Klausuren schreiben, es würde ihm am Ende nichts bringen. Das worauf man achtete waren die praktischen Leistungen, ob man das theoretische auch in die Praxis umsetzten konnte. Genau dieser Punkt brachte einen manchmal ins Schwitzen.
Dann hörte er wo sie im letzten Jahr war und auch die Gründe. Zu diesen äußerte er sich nicht, denn es war jedem selbst überlassen warum er dies tat. Aber man sah das es Emma gut getan hatte, sonst wäre sie nicht mit voller Eifer dabei sich hier wieder ein Leben aufzubauen. "Oh, du hast Europa voll und ganz ausgekostet, sind wohl die schönsten Ecken in der du warst" entgegnete er ihr "Wobei ich mir kein Urteil erlauben darf, kenne das alles nur aus den Erdkundebüchern oder was mein bester Freund Google mir so alles erzählt und zeigt" scherzte er und zuckte gespielt mit den Schultern.
"Irgendwie hat ja jeder schonmal gekellnert und sei es auf Festen zu Hause, Getränke servieren lernt man von klein auf. Aber ... das meinte ich ja nicht, habe es ja nicht umsonst aufs Essen bezogen." grinste er und als er dann hörte ob er es ihr zeigen würde nickte er ihr zu. Den Schelm im Nacken, machte er sich auf zu einen der Schränke und holte vier große Steakteller hinaus und hielt sie ihr hin. "Okay, bevor ich dir den ein oder anderen Trick zeige ... Nehmen wir an Tisch 5, der da hinten links in der Ecke, am Spiegel, hat bestellt und alles bekommen nun ihr Essen. Da Menschen faul sind, läuft man natürlich nur einmal, anstatt zweimal. Klar." grinste er breit "Wie würdest du die 4 vollen Teller unversehrt zu Tisch bringen und gleichzeitig servieren?" fragte er und war gespannt, denn er wusste wie es bei ihm endete und noch waren die Teller leer.

Das aller Anfang schwer war, war klar, doch auch eine Erfahrung fürs Leben die einen prägte. Selbst wenn sie aufgeregt und nervös war und vielleicht sogar Angst hatte, stärkte es sie nur, denn sie stellte sich dieser Herausforderung und trat ihr mutig genug gegenüber, was einem doch auch schon hoch anzurechnen war, wie sie fand. Aber selbst wenn die Kollegen über einen lachten so würde sie einfach mitlachen.
Glücklicherweise waren ihr die Praktika bis jetzt erspart geblieben, doch wusste sie das auch dies noch auf sie zukommen würdem aber auch darauf freute sie sich schon. Endlich ging ihr Leben in Rosewood los und sie genoss jede einzelne Minute davon ausgiebig.
Bei seinen Worten dann allerdings musste sie leise lachen, sah ihn noch immer an und legte ihren Kopf leicht schief. "Also Paris hat mir ehrlich gesagt noch mit am besten gefallen wenn ich ehrlich bin, es ist nicht umsonst die Stadt der Liebe, es lohnt sich wirklich dort mal gewesen zu sein, das kann ich dir ehrlich nur empfehlen. Sonst nehmen wir uns beide zur gleichen Zeit Urlaub und fliegen rüber." Lachend sah sie ihn weiterhin an, auch wenn sie es nicht nur im Spaß meinte, denn warum nicht? Vielleicht wurden sie ja jetzt durch ihren Job noch Freunde?
"Da muss ich dir Recht geben." Als er dann jedoch die großen und vor allem schweren Steakteller heraus holte und ihr gleich entgegen streckte, war sie doch leicht erstaunt. Sie nahm sich den obersten Teller herunter und legte ihn sich in die Hand, sodass sie ihn stabil halten konnte. Danach griff sie nach dem zweiten Teller, steckte ihn zwischen den ersten Teller und ihre Hand, sodass auch dieser recht fest saß. Lächelnd blickte sie ihn dabei kurz an, ehe sie wieder konzentriert auf die Teller war und sich den Dritten nahm, den sie sich auf den Unterarm platzierte und den vierten dann in die rechte Hand nahm. Fragend schaute sie Theo abermals an. "So in etwa würde ich es versuchen."

Das man vor dem aller ersten Tag Angst hatte, kannte wohl jeder. Aber es war ein gutes Zeichen, denn man zollte Respekt an dem was man tat bzw was man vorhatte. Es schützte davor mit zu viel Elan an die Sache heranzugehen. Denn zu viel Übermut und Elan brachte so machnes Schiff ins Wanken und tat keinem gut. Weder einem selbst noch den Leuten mit denen man arbeiten musste. Auch er kannte dies, wobei man auch aufpassen musste, dass man nicht zu wenig von sich zeigte, denn gelangweilt oder gar genervt rüberzukommen war auch nicht das wahre. Ein gesundes Mittelmaß war es, was die Würze machte, dies brachte den Erfolg welchen man sich wünschte.
Ihre Worte Paris betreffend nahm er mit einem leichten Lächeln auf und nickte. "Also hat Paris seine Versprechungen gehalten. Sehr schön. Schlimmer wäre es wenn man voll und ganz enttäuscht worden wäre" sagte er. "Ein Road Trip, nur wir zwei? Wenn der Chef es zulässt das gleich zwei Mitarbeiter zur gleichen Zeit Urlaub bekommen gerne. Aber dann müssen wir unbedingt einen Stop in England machen, einmal nach London, dass wäre es. Alleine schon der Linksverkehr, die Busse und Taxen. Einfach alles anders, kurios anders und ich glaube sehenswert" ergänzte er und nahm ihre Idee nur allzu gerne an. Auch wenn es eventuell noch etwas verfrüht schien gemeinsame Pläne zu schmieden, aber es schonmal in Betracht zu ziehen, brachte einen ja nicht um. Wer wusste schon wofür es gut war?
Er vernahm den Blick und die Reaktion ihrerseits, als er mit den schweren Steaktellern ankam und ihr hinhielt. Gleich demonstrierte sie ihm auch, wie sie es machen würde und er staunte nicht schlecht. "Okay, die Idee ansich ist genau die richtige. Wobei die Teller jetzt noch leer sind." Er nahm ihr vorsichtig die Teller ab und trappierte sie auf seinem Arm und in seiner Hand. "Wenn du es so machst wie du eben, könntest du eventuell ein Problem bekommen, denn die Speisen sind ja heiß. Da sind Verbrennungen vorprogrammiert. Daher ist dieser kleiner Kniff hier ein rechter Glücksgriff. Zudem sorgt er noch für eine gewisse Stabilität, damit die Soßen und Co nicht ins schwappen geraten." Er erläuterte ihr an seinem Beispiel wie es richtig geht und verhielt sich nun erstmal still.

Angst war ein normaler Gefühlszustand, den sie hin und wieder hatte, ebenso wie andere typische Reaktionen. Aber die Freude überwog die Angst und deswegen war sie nun so happy an Theo´s Seite in dem kleinen Café zu stehen. Damit hätte sie niemals gerechnet und es war einfach schön.
Auf seine Worte zu Paris hin nickte sie dann leicht und hob leicht die Augenbrauen. "Oh ja, aber es war einfach alles perfekt. Das Wetter war traumhaft und ich habe es wirklich genossen." Leise huschte abermals ein Lachen über ihre Lippen und sie sah ihn fragend und neugierig zugleich an. "Ja, was hälst du davon? London? Das klingt auch sehr vielversprechend, du, ich, die Taxen und die Queen beim Tee?" Nun musste sie doch etwas lauter lachen, wobei sie den Kopf leicht zur Seite neigte und ihre Haare ihr in langen Wellen über die Schulter fielen. "Wir bezierzen den Chef einfach, dann klappt das sicherlich." Da war sie sich sicher, wenn sie sich gut anstellten, dann hatten sie sich auch einen ausgiebigen Urlaub verdient. Dass der Zeitpunkt vielleicht noch etwas früh war um groß zu planen, war auch ihr bewusst, dennoch konnte man ja daran denken. Sie kannten sich kaum, doch gerade dieses plaudern und unterhalten führte dazu, das sie sich in seiner Nähe nur noch wohler fühlte. Noch immer lächelnd sah sie ihn an.
Aufmerksam sah sie ihm dann zu, während er ihr die Teller abnahm und sich auf die Hände lud. "Okay, das bekomme ich auch hin, denke ich mal." Erneut nahm sie ihm Teller für Teller ab und hielt sie so, wie er es ihr vormachte. "Meinst du so?" Kurz wartete sie auf seine Antwort, ehe sie sich umdrehte und dann hintern wackelnd Richtung Tisch Nummer 5 ging, die Teller lächelnd und mit einer charmanten Ausstrahlung einsetzte und dann zu ihm zurück gelaufen kam, wobei sie elegant und engelsgleich wie ein Model auf ihn zu lief.

Wenn ihm jemand gesagt hätte das die beiden sich hier wiedertreffen und zusammen arbeiten würden, hätte er demjenigen wohl einen Vogel gezeigt. Denn mit wirklich allem hätte er wie sie gerechnet aber damit nun wirklich nicht. Doch wie sagte man immer so schön? - Unverhofft kommt oft?! Ein Beweis dafür hatten beide prompt bekommen, indem sie sich nun gegenüberstanden.
"Wenn das Wetter mitspielt hat man schon die halbe Miete, denn eine Stadt im Regen zu erkunden macht glaube ich nicht richtig Spaß. Wobei die Straßen dann wohl leerer sind als sonst. Bist du denn auch den Eifelturm hoch?" Dann zog er eine Augenbraue nach oben und lächelte schelmisch. "Aber dann wird London schwer, da regnet es ja nur... Das macht der Tee mit der Queen höchstpersönlich auch nicht mehr weg. Davon mal abgesehen wäre diese Not Amused wenn wir bei ihr aufschlagen würde. Gerade weil die alte Frau doch gerade schon genug mit Magenproblemen zu kämpfen hat" scherzte er und zuckte spielend mit den Schultern. "Haha, ja wir bezirzen den Chef so auf Vampir Dracula Art "Gib uns Uuuuuuurlaub"
Nun sah er ihr zu wie sie die Teller so übernahm wie er es ihr vorgab und er nickte, auf ihre Frage hinweg ob es so richtig sei, sah er nochmal nach und plazierte zwei Finger an eine andere Position. "So" sagte er und sah ihr zu wie sie zu Tisch 5 marschierte. "Und nicht vergessen, bedient wird immer von rechts" gab er noch kund und schüttelte lächelnd mit dem Kopf. "Sehr fein dein erster Marsch" entgegnete er ihr und verkniff es sich sie darauf aufmerksam machen das Hintern wackeln zwar nett aussah aber nicht in diesen Job gehörte. Aber er glaubte gerade einmal seiner Menschenkenntnis und hoffte darauf das sie es nur tat um ihn ein wenig zum Schmunzeln zu bringen.

![]() 0 Mitglieder und 110 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 565
Themen
und
8845
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
![]() | Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |