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Es war der Morgen nach der Party und der Himmel wirkte, als wolle er all die Lügen und falschen Gelächter abwaschen. Gerade hatte der Himmel zwar eine Regenpause eingelegt, es wirkte aber nicht so, als würde dies lange anhalten.
Spencer hatte diese Nacht nicht gut geschlafen. Ob es an Toby, der komischen SMS oder der Party an sich lag, wusste sie nicht. Und auch am Morgen hatte sie keine Müdigkeit verspürt. Sie hatte die SMS gelöscht, sie ihre Regenjacke angezogen, die Kaputze tief ins Gesicht gezogen und gehofft, dass, wenn sie los gehen würde, sie den Mut finden und nie wieder kommen würde. Es war nicht gerade die gesündeste Beziehung zu einem Zuhause, aber allein der Gedanke daran beruhigte die junge Schülerin.
Nun lief Spencer schon eine Weile und wartete darauf, dass der Regen begann sie zu verstecken. Bislang hatte sie noch nicht sonderlich Glück gehabt.





Sie hatte sich am Morgen aus dem Bett geqäult und war in ein paar Sachen zum anziehen geschlüpft nachdem sie endlich den Blumenkram aus ihren Haaren rausbekommen hatte, mein Gott kein schlauer Gedanke damit einzuschlafen, wirklich ganz doof. Sie lief gerade auf den Weg zur Küche durch den Flur, Cruella hatte sie geweckt anscheinend der Meinung das sie dringend was zum Essen gebrauchen könnte und Malou bräuchte unbedingt ein Aspirin und ein bis drei Espressi. Sie war gerade auf dem Flur als sie durchs Fenster sah und Spencer auf der Straße entlang laufen ließ. Ohne einen weiteren Gedanken lächelte sie Cruella entschudligend zu rannte die Treppe runter und stürzte durch die Türe auf die Straße, das sie grausam aussah machte ihr jetzt auch nichts mehr aus.
Sie sah kurz zu der Person in Regenjacke die kurz vor ihr lief während ihr selber der Regen hinten ins Oberteil lief. "Spencer!", rief sie und kniff wütend die Augen zusammen.





Als die ersten Tropfen endlich vom Himmel fielen, blieb Spencer für einen Moment stehen und genoss das trommelnde Gefühl auf ihrem Kopf. Die Kapuze der roten Jacke umantelte sie und sorgte dafür, dass ihr Gesicht trocken blieb.
Spencer wollte schon weiter gehen, als sie hinter sich eine Stimme hörte. Verwundert drehte sie sich um und blickte auf die leicht verregnete Marry-Lou Swan. Wie immer ging sie den persönlichen Steckbrief, den sie von jedem in ihrem Kopf hatte, durch.
Mary-Lou Swan, Studentin, Tochter einer Familie, die nie zu viel und nie zu wenig Geld hatte. Jedoch ließ das Erscheinungsbild der jungen Frau anders schließen. Die Leute redeten über sie, wenn sie vorbei ging.
"Mar... Malou!" sagte sie und lächelte, bevor sie die letzten Schritte ihr entgegen kam. Als sie ihr wütendes Gesicht sah, runzelte sie die Stirn. "Alles in Ordnung?"





Wow, das mit dem Steckbrief war wirklich eine... beeindruckende Sache. Sowas musste man erstmal alles in seinen Kopf kirgen und sie wusste damit bedeutend mehr über Malou als sie über Spencer wusste. Und es stimmte soweit alles, zumindest soweit man dies halt wissen konnte wenn man nicht in ihr Geheimnis eingeschlossen war. Die Sachen die sie über Malou wusste wussten eben auch die meisten anderen über sie, schließlich sorgte sie dafür das sie einer dieser Menschen wurde an denen man eben nicht mit einem Nicken vorbei gehen konnte, sondern denen mann Beachtung schenkte.
Sie merkte auch das Spencer sie zu erst bei ihrem echten Namen nennen wollte was ihr ein etwas böses Grinsen auf die Lippen sezte. Die Jüngere lächelte sie an, was ebenfalls irgendwie absurd war schließlich hatte Malou vor sie ein bisschen anzumotzen, aber vor allem wollte sie Antworten. Denn das wichtigste für diesen Moment fehlte in ihrem Steckbrief, sie war eine gute Freundin von Toby. "Nein gar nicht ist in Ordnung. Mal abgesehen davon das es regnet und ich Kopfschmerzen wie sonst was habe gibt es da noch eine andere Sache die anscheinend irgendwie gar nicht okay ist. Hat Toby mit dir geredet? Warum verdammt nochmal zahlst du deine Kaution? Willst du allen zeigen wie reich und was für ein gutherziger Mensch du bist? Oder vielleicht mal was tun was Mommy und Daddy nicht so toll finden? Nein?! Dann erklärs mir doch bitte mal denn ich verstehe auch wenn ich mich noch so sehr anstrenge nicht wieso man für einen Kerl der vielleicht ein Mörder sein könnte und den man kaum kennt so einen Haufen Geld ausgibt!", sagte sie, recht laut und wirklich wütend.





Ihr ganzes Leben hatte sie eingeprägt bekommen, wie wichtig es ist, seinen Gegenüber zu kennen, ihn einzuschätzen und zu wissen, was man tun muss, um das zu bekommen, was man will. Sie musste zugeben, dass sie nicht wirklich stolz darauf war, auf diesen Rat gehört zu haben, aber sie war auch nicht stolz darauf, das, was ihre Familie tat, für schlecht zu befinden.
Und tatsächlich hatte sie wohl die wichtigste Sache in ihrem Steckbrief übersehen - die Tatsache, Tobys Freundin vor ihr stehen zu haben. Den ganzen letzten Abend hatte sie versucht, das Gespräch mit ihm zu verdrängen. Zwei Gespräche innerhalb von zwei Tagen - dafür, dass die beiden sonst keinen Ton mit einander wechselten, war diese Quote ausschlaggebend.
In dem Moment, in dem Malou ihr die Antwort auf die einfache Frage gab, die Spencer gestellt hatte, merkte sie, wir ihr lächeln verschwand und ihr Blick leichtes Entsetzen annahm. "Warte, wo ... woher weißt du das?" fragte sie mit gesenkter Stimme - sie hatte gehofft, dies könnte eine Sache zwischen Toby und ihr sein. Aber anscheinend hatte sie sich darin getäuscht.
"Ja, Toby hat mit mir geredet, aber ... bitte, wenn das irgendjemand erfährt, bin ich tot ..." Spencers verängstigte Augen trafen auf Malous. "Es tut mir Leid, auch bei dir, wenn es falsch rüber gekommen ist, aber ich hab ehrlich gedacht, die Polizei würde eine Anonyme Bezahlung auch Anonym belassen. Bei ihren letzten Worten blinzelte sie kurz.
"Toby ist nicht der Mörder ... ich weiß nicht wer es ist aber ..." Spencer atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Das hier war definitiv nicht der passende Ort für ein derartiges Gespräch.





Ja das war eine ziemlich schlaue Art mit der man einen Kampf mit jemanden sicher um einiges besser gewinnen konnte. Und das war es schließlich was die Moyelles seit eh und je taten, gewinnen. Noch nie hat jemand einen von ihnen ernsthaft verlieren sehen. Jedoch war Malou anders, halb so durchdacht und dafür doppelt so launisch und Hemmungen waren quasi nicht vorhanden. Das hatte seine Vor und Nachteile. Die Vorteile waren das sie sich von so in etwas gar nicht einschüchtern ließ, weder von Geld noch von sonst irgendetwas und die Nachteile das man von einem gut durchdachten Plan wirklich schnell überrascht werden konnte, und dann musste man sich spontan einen Fluchtweg einfallen lassen. Ja das war in diesem Fall eine wirklich wichtige Sache welche sie dort vergessen hatte.
Mit einigem an Vergnügen beobachtete Malou wie Spencer das Lächeln aus dem Gesicht rutschte. Aha so brachte man es also da weg. "Woher ich das weiß? Lass mich mal überlegen, ich bin zufälligerweise eine der besten Freundinnen die er hat? Ich war ihn besuchen sobald es eben möglich war und zufälligerweise war das auch der Tag an dem er auf Kaution freigelassen wurde. Als er es heraus fand hat er mir erzählte wer es war, naja ich hätte es wahrscheinlich so oder so rausbekommen also gibt nicht Toby die Schuld daran.", erklärte sie ihrerseits. Sie war wirklich wütend denn sie verstand die Andere partout nicht und sie wollte nicht das Toby ihr irgendetwas schuldete. Dann meinte Spencer Toby wäre schon bei ihr gewesen und sie solle es nicht so laut erzählen. Malou sah ihr in die Augen und entdeckte wirkliche Angst darin. Okay, sie atmete tief durch und nickte. "Willst du vielleicht reinkommen?", fragte sie etwas emotionslos. In diesem Moment rannte auch Cruella aus dem Haus und hüpfte ihr um die Beine wobei sie alles abschleckte was sie zu fassen kam. Dann sah sie zu Spencer und wedelte fröhlich mit dem Schwanz. Bei Spencers letzten Worten nickte Malou. "Ja mir ist das auch klar. Ich wüsste bloß nicht woher du sowas wissen willst." Dann aber bückte sie sich und hob ihren kleinen Schatz hoch. Sie wies Spencer mit dem Kinn an ihr nach drinnen zu folgen. "Ich würde sagen wir reden drinnen weiter.", sagte sie ernst.





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