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Riley lag auf dem riesigen Sofa im Wohnzimmer und starrte die Holzdecke an. Ihre Beine baumelten über der Lehne und während sie die Arme hinter dem Kopf verschränkte, begann sie leise zu summen. Sie hatte den kleinen mp3-Player auf die höchste Stufe gestellt und war in ihre eigene Welt abgetaucht. Wie lange Gavin wohl schon unterwegs war? Zwei Stunden oder doch eher drei? Wenn Riley Musik hörte, vergaß sie jegliches Gefühl für Raum und Zeit. Erst das laute Zuschlagen einer Tür ließ sie aufschrecken, sodass sie verwundert im Zimmer umher sah. Niemand da. Das waren wohl die Nachbarn. Sowas unverschämtes, sie einfach zu stören. Schließlich könnte sie die Rolling Stones auch über die großen Boxen anstelle ihres Players hören. Aber so egoistisch war sie nun mal nicht. Heute jedenfalls. Das war es also nun mit der Ruhepause. Ein wenig genervt, zog sie sich die Stöpsel aus den Ohren und drehte sich auf den Bauch herum. Ihr Blick schwebte über das Sofa und machte beim Stapel mit Unterlagen ihres Studiums halt. Jaja, so wurde man wieder einmal an die wichtigen Dinge des Lebens erinnert. Du musst was Lernen, Kind - hallten die Worte ihrer Mutter in ihrem Kopf wider. Na gut, wenn es unbedingt sein musste. Sie setzte sich auf, schnappte sich das Heft zu Medientechnik und verkroch sich damit in eine Ecke der Couch. Das ging etwa eine halbe Stunde gut, ehe sie einen Blick auf ihr Handy warf. Wo zur Hölle war Gavin bloß? Was er da wieder einmal mit ihr anstellte, war gar nicht nett, aber so war er nun mal. Unverantwortlich und egoistisch. Ihm war es egal, wenn sie sich Sorgen machte. Langsam aber sicher sollte sie sich daran mal gewöhnen. Es juckte in ihren Fingern, denn sie wollte ihm schreiben. Oder wäre das dann wieder zu sehr Kontrollfreak? Sie verzog nachdenklich den Mund und zwang sich die letzten Zeilen der Seite 35 zu lesen. Aber eigentlich war es auch ihr Job zu wissen wo er war und vor allem mit wem! So schnappte sie sich ihr Handy und begann damit eine Sms zu tippen: "Wo bist du und wann kommst du zurück? R." Kurz und knapp. Sie war keine Frau der großen, ausschweifenden Worte und er doch eigentlich auch nicht, also betreffend der Worte. Mit guten Vorsätzen legte sie ihr Handy wieder beiseite und las weiter und weiter und weiter. Draußen wurde es allmählich dunkel und irgendwann, als Gavin sich immer noch nicht gemeldet hatte, fielen ihr die Augen zu und sie nickte weg.